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EU Außengrenzen

Ungarn will eine Festung Europa

Ungarn strebt nach Darstellung seines Botschafters in Deutschland, Péter Györkös, eine Abschottung der EU gegenüber Migranten an.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Themen.
Damit wir die Situation unter Kontrolle kriegen, haben wir ein einziges Mittel: einen effektiven Schutz der Außengrenzen.
Damit wir die Situation unter Kontrolle kriegen, haben wir ein einziges Mittel: einen effektiven Schutz der Außengrenzen.
Foto: Dipartimento della Protezione Civile / CC BY 2.0 (via Flickr)

Ungarn strebt nach Darstellung seines Botschafters in Deutschland, Péter Györkös, eine Abschottung der EU gegenüber Migranten an.

Im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) sagte Györkös auf die Frage, ob sein Land eine Festung Europa wolle: "Ja, ganz genau. Anders geht es nicht. Das hört sich nicht schön an, aber alle anderen haben es geschafft: Japan, Australien, China. Nur Europa nicht. Damit wir die Situation unter Kontrolle kriegen, haben wir ein einziges Mittel: einen effektiven Schutz der Außengrenzen." Europa müsse die "illegale Migration" verhindern. "Wenn wir nicht stoppen, was auf uns zukommt, wird Europa untergehen", sagte der Diplomat wörtlich. Die "zwei größten Errungenschaften der europäischen Integration" seien in Gefahr, "Schengen und der Binnenmarkt".

Györkös erhob schwere Vorwürfe gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Sie hat ihre neutrale Position als Hüterin der EU-Verträge verlassen und verleumdet Ungarn, ein Feind Europas zu sein. Das ist sehr bedauerlich." Ungarn fühle sich von der Kommission nicht vertreten. Trotz der isolierten Stellung Ungarns betonte er den Wert der EU-Mitgliedschaft. In kaum einem Land sei die christliche Tradition Europas so tief verwurzelt wie in Ungarn. "Es ist gut für Ungarn, Teil des größten Binnenmarkts der Welt zu sein. Seit 2004 konnte unsere Wirtschaft stark aufholen, auch dank des Binnenmarkts und der europäischen Kohäsionspolitik. Wir wollen die EU nicht abschaffen, sondern stärker machen."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger