Stuttgart (ots) - Für die Zivilisten in Gaza zeichnet sich kaum ein Ende des Leids ab. Denn die Interessen der Kriegsparteien liegen anders als im Libanon, wo sie sich von einer Unterbrechung der Gefechte mehr versprechen als von ihrer Fortsetzung. Die Hamas in Gaza hat nichts mehr zu verlieren und israelische Geiseln in ihrer Gewalt. Mit dem Faustpfand will sie Zugeständnisse erzwingen. Israels Regierung hat unrealistische Ziele wie die komplette Vernichtung der Hamas festgelegt und wird von rechtsradikalen Hardlinern unter Druck gesetzt, die von der Vertreibung der Palästinenser aus Gaza und einer israelischen Besiedlung träumen.
Vermittler haben es schwer. Das Emirat Katar hat sich aus Frust über die Kompromisslosigkeit der Hamas aus Gesprächen zurückgezogen. Der Gaza-Krieg geht weiter, könnte gar noch eskalieren, wenn Israel aus dem Libanon abgezogene Truppen wieder nach Gaza schickt. Ein neuer Impuls wäre nötig - etwa mehr Druck der neuen amerikanischen Regierung auf Israel.