Ein schlechtes Omen
Europa hat gewählt. Und wenn man mit europäischer Seele auf Deutschland blickt, ist das Ergebnis traurig.
Europa hat gewählt. Und wenn man mit europäischer Seele auf Deutschland blickt, ist das Ergebnis traurig.
Ausgerechnet die EU-feindliche Alternative für Deutschland hat bei uns gegenüber der jüngsten Europawahl überproportional zugelegt, obwohl ihr Spitzenkandidat wegen dubioser China-Kontakte kaltgestellt war und die Partei von einem Skandal zum anderen eilte.
Jetzt wird die Partei, die sogar dem rechten Parteienbündnis zu rechtsextrem unterwegs war, weiter daran arbeiten, die EU von innen auszuhöhlen.
In Wahrheit will man bei der AfD die Europäische Union abschaffen und durch ein anderes, nationalistisches Konstrukt ersetzen. Daher ist das deutsche Wahlergebnis nicht gut für den europäischen Einigungsprozess und auch eine schallende Ohrfeige für die Ampel.Die Sozialdemokraten, die die Regierung anführen und den Bundeskanzler stellen, stürzen erneut auf ein historisches Tief. Noch schlechter als bei der letzten Europawahl abzuschneiden, muss man erst mal hinbekommen. Die Grünen halbieren sich fast und können ihren Traum, in der näheren Zukunft eine Bundesregierung anzuführen, begraben.
Die FDP bleibt Kellerkind und wird sogar von Sahra Wagenknecht abgehängt. Das ist wahrlich ein bitteres Ergebnis für diejenigen, die mit der Macht des Amtes in den Wahlkampf zogen. Dass die Union gut abschneidet, hilft dem Parteivorsitzenden, der ja nicht nur Wahlen gewinnen, sondern auch Bundeskanzler von Deutschland werden will.